Eine Fotokamera zum 15. Geburtstag weckt ihre Liebe für starke Bilder: Regisseurin Katja von Garnier, 1966 in Wiesbaden geboren, studiert Kunstgeschichte, Germanistik, Theater- und Filmwissenschaft in Frankfurt, und beginnt nach ihrem ersten Kurzfilm „Tagtrauma“ ein Regie-Studium in München. Gemeinsame Produktionen mit ihrer Kommilitonin Ewa Karlström machen sie international bekannt: Columbia Pictures vermarktet den Kurzfilm „Lautlos“ (1990) und engagiert die Filmemacherin prompt für die Making-Of-Doku von Wolfgang Petersens „In the Line of Fire“. Für ihr Hochschulprojekt und überraschenden Publikumserfolg „Abgeschminkt!“ (1993) erhält Katja den Deutschen Filmpreis für Nachwuchsregie. Ihr Musik-Roadmovie „bandits“ (1997) um eine Frauenknast-Band auf der Flucht geht endgültig durch die Decke. Große Erfolge feiert Katja zudem mit der US-Produktion „Alice Paul – Der Weg ins Licht“ sowie der Jugendreihe „Ostwind“ (2013–2017).
Schon als Kind will die 1967 in Teheran geborene und dort aufgewachsene Deutsch-Iranerin Jasmin Tabatabai „die Leute unterhalten“. Fest verfolgt sie ihre beiden Leidenschaften Schauspielerei und Musik, studiert später Musik und darstellende Kunst in Stuttgart, und erhält 1992 ein Engagement am Hans-Otto-Theater in Potsdam. Der Durchbruch gelingt Jasmin mit Katja von Garniers Erfolgsfilm „bandits“ (1997), in dem sie sowohl ihre darstellerische als auch musikalische Spielfreude ausleben kann. Starke Frauen sind Jasmins Metier, so auch in „Late Show“ (1999) und „Fremde Haut“ (2005). Als vielseitige Musikerin singt und spielt sie zugleich ausverkaufte Konzerte. Nicht zuletzt verleiht sie ihre gute Stimme, zum Beispiel an die Iranerin Marjane Satrapi im Zeichentrickfilm „Persepolis“ – für „herausragende weibliche Synchronarbeit“ erhält Jasmin den Deutschen Preis für Synchron.
Früh strebt Katja Riemann, 1963 in Kirchweyhe bei Bremen geboren, eine Karriere als Tänzerin an. Anstatt aber ihr Studium der Tanzpädagogik zu beenden, wechselt sie zu Theater und Schauspiel. Neben ersten Bühnenengagements in München und Berlin sammelt sie Erfahrungen als Film- und Fernsehschauspielerin.1993 begeistert sie das Publikum in gleich zwei Kino-Hauptrollen: In Peters Timms Komödie „Ein Mann für jede Tonart" und in Katja von Garniers Hochschulfilm „Abgeschminkt!“. Seither dreht Katja pausenlos, feiert Erfolge wie „Der bewegte Mann" (1994), „Die Apothekerin“ (1996) und „Ich bin die Andere" (2006), und sammelt jede Menge Preise. Zu ihren jüngsten Projekten zählt Oskar Roehlers Fassbinder-Biopic „Enfant Terrible“ (2020). Nebenher schreibt sie Hörspiele, Kinderbücher und Musik – ihr musikalisches Talent beweist sie erstmals in „bandits“ (1997) und später auf ihren Alben, die unterschiedlichste Genres bedienen.
Schon als Kind steht Nicolette Krebitz, 1972 in Berlin geboren, vor der Kamera, und spielt 1984 neben Harald Juhnke in „Sigi, der Straßenfeger“. Frühzeitig bricht sie die Schule ab, um in Berlin zunächst eine Tanzausbildung und später die Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule zu absolvieren. Mit Natürlichkeit und Ausdrucksstärke überzeugt sie Publikum und Kritiker*innen als Mimin und Musikerin. Mehrfach wird sie ausgezeichnet, unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis für ihre Rolle als HIV-infizierte Zoé in Markus Imbodens Film „Ausgerechnet Zoé“ (1994). Mit ihren Filmkolleg*innen schreibt sie zudem für „bandits“ (1997) den vergoldeten Soundtrack. 2001 legt Nicolette mit der WG-Komödie „Jeans“ ihr Produktions- und Regiedebüt vor. Besondere Anerkennung findet ihre zweite, von Tom Tykwer produzierte, Regiearbeit „Das Herz ist ein dunkler Wald“ (2007).
In den 1970er Jahren ist Jutta Hoffmann eine der bekanntesten Schauspielerinnen der DDR. 1941 in Ammendorf bei Halle geboren, besucht sie nach dem Abitur die Filmhochschule in Babelsberg, debütiert indes auf der Bühne und im Film, und wird am Berliner Maxim Gorki Theater verpflichtet. 1983 setzt sie ihre Karriere in der BRD fort, später arbeitet sie einige Jahre parallel als Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Sie verkörpert unzählige und verschiedenste Bühnen-, Fernseh- und Filmrollen, in „bandits“ (1997) darf sie „ ... noch einmal Räuber und Gendarm spielen …“ Zu ihren Auszeichnungen zählen der Nationalpreis der DDR für Egon Günthers „Der Dritte“ (1972) sowie der Grimme-Preis für ihre Irene in Nicole Weegmanns Fernsehfilm „Ein Teil von uns“ (2016). 2011 erhält sie einen Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin.
Bildcredit: Joachim Gern
Sie ist nicht nur eine mit den renommiertesten Film- und Medienpreisen geehrte Schauspielerin, sondern auch als Hörbuch-Sprecherin, Moderatorin und Autorin erfolgreich: Andrea Sawatzki, 1963 im bayerischen Schlehdorf geboren, erhält nach ihrem Studium an der Neuen Münchner Schauspielschule Theater-Engagements in Stuttgart, Wilhelmshaven und München. Ihr Filmdebüt gab sie in Dieter Dorns „Faust – Vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ (1988), breiten Bekanntheitsgrad erlangt sie 1997 durch dem Film „Die Apothekerin“, sowie von 2001 bis 2009 als beliebte Tatort-Hauptkommissarin Charlotte Sänger. Zu Andreas bekanntesten Filmen zählen „bandits" (1997) und „Das Experiment" (2001). Im Jahr 2013 veröffentlicht sie ihre ersten zwei Romane „Ein allzu braves Mädchen“ und „Tief durchatmen, die Familie kommt“, der 2015 von Vivian Naefe verfilmt wird.
1960 in Frankfurt am Main geboren, verbringt Hannes Jaenicke seine Kindheit zunächst in Pittsburgh. 1979 beginnt er eine Schauspielausbildung in Wien, besucht die Wiener Opernschule und die London School of Modern Dance. Nach Engagements auf großen Bühnen wie dem Wiener Burgtheater nimmt er seine erste Kinorolle an: Carl Schenkels Thriller „Abwärts“ (1984) macht ihn schlagartig bekannt – kurz darauf spielt er in weiteren gefeierten Filmen wie Margarethe von Trottas Biografie „Rosa Luxemburg“ (1986). Katja von Garnier besetzt den auch international gefragten Akteur sowohl für „Abgeschminkt!“ (1993) als auch für „bandits“ (1997). Seine Titelrolle im Krimi-Dreiteiler „Sardsch“ wird 1998 mit dem Grimme-Preis prämiert, und auch für sein eisernes Engagement im Tier- und Umweltschutz sowie seine Dokumentationen über gefährdete Tierarten wird Hannes mehrfach ausgezeichnet.
Die Titelseiten internationaler Hochglanzmagazine machen Werner Schreyer, 1970 in Wien geboren, bekannt. Einflussreiche Fotografen wie Mario Testino, Herb Ritts und Richard Avedon lichten ihn für die Top-Modelabels ab. Während wechselnder Wohnsitze (darunter Paris, Los Angeles und New York) absolviert das gefragte Model Ausbildungen in französischer und englischer Phonetik sowie im Theaterfach und Method Acting. Nebenher schlüpft Werner in seine zweite Rolle, die Schauspielerei: 1993 ist er im französischen Fernsehen in „Senso“, 1995 an der Seite von Gérard Depardieu in „Elisa“ und 1997 als Geisel in „bandits“ zu sehen. Werner lässt sich zum Stuntman ausbilden und widmet sich noch einer weiteren künstlerischen Ader: Nach der Schule für Kunst- und Mediendesign stellt er 2012 in Wien seine Bilder erstmals einem größeren Publikum vor.
Diese „bandits“-Szene catcht Fans stets wieder aufs Neue: Ein finaler Gig vor Hamburgs atemberaubender Hafenkulisse, ein fesselnder Song und Stagediving inklusive. Hinter der Kamera: Torsten Breuer. Der 1954 auf Norderney geborene Bildgestalter ist eine Koryphäe im Einfangen und Festhalten besonderer Stimmungen. Neben dem Roadmovie um die Gefängnisband setzt er weitere preisgekrönte Filme wie „Napola – Elite für den Führer“ (2005) und „Die Welle“ (2008) meisterlich in Szene, und auch Katja von Garniers „Abgeschminkt!“ (1994) trägt seine Handschrift. Unter anderem für „seine präzise, scharf kontrastierende Lichtgebung“ in „Jerry Cotton“ (2010) erhält der Kameramann den Deutschen Kamerapreis. Auch als Komponist schafft er beeindruckende Werke wie etwa die Filmmusik für „Kleine Haie“ (1992) und „Der bewegte Mann“ (1994).
Schreiben ist seine Berufung: Seit 1987 ist Uwe Wilhelm, 1957 in Hanau geboren, Autor von Drehbüchern, Theaterstücken, Romanen und Sachbüchern. Zunächst studiert er Germanistik und Philosophie, entscheidet sich dann aber für ein Schauspielstudium. Drei Jahre spielt er Theater, bevor er ins schreibende Fach wechselt und selbst Bühnenwerke verfasst, darunter „Fritz!“ über Friedrich den Großen für das Hans-Otto-Theater Potsdam. Unter mehr als 120 Drehbüchern stammen „Das Mädchen Rosemarie“ für Bernd Eichinger, Tatort- und Polizeiruf-Episoden sowie die Kinofilme „bandits“ und „Sass“ aus Uwes Feder. Heute widmet er sich gänzlich der Schriftstellerei. Seine Romane erscheinen zum Teil unter den Pseudonymen Lucas Grimm, Lutz Wilhelm Kellerhoff und Noah Richter, zuletzt „Teufelsberg“ und „Die Morgenröte“ im Ullstein Verlag.
Susann Bieling, 1962 in Bad Cannstatt geboren, studiert Bühnen- und Kostümbild bei Prof. Jürgen Rose an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Als Assistenz des Künstlers und Bühnenbildners Ben Willikens entwirft sie bereits eigene Kostüme für Theaterproduktionen. Unter der Leitung von Frank Hoffmann wirkt sie später unter anderem am Theatre National de Luxembourg, am Grand Theater Luxembourg und am Burgtheater Wien. Seit 1986 wird sie als Szenenbildnerin für große Filmproduktionen engagiert, insbesondere von Erfolgsregisseurin Caroline Link, etwa für „Jenseits der Stille“ (1996), „Nirgendwo in Afrika“ (2001), „Im Winter ein Jahr“ (2008) und „Der Junge muss an die frische Luft“ (2018). Für das Szenenbild zu Hermine Huntgeburths „Die Abenteuer des Huck Finn“ (2012) wird Susann für den Deutschen Filmpreis nominiert.
1993 beginnt Desiree Peton, 1967 in Marne geboren, als Quereinsteigerin nach drei Werbefilmproduktionen mit dem Kinofilm "Frauen sind etwas wunderbares“ als Aussenrequisiteurin und seit 2009 ebenso als Setdecorator. Seither setzt Desiree sowohl Kinospiel- und Fernseh- als auch Werbefilme (unter anderem für Ebay, Ikea, Smart und Ferrero) in Szene, zu ihrer Filmografie zählen neben „Bandits“ (1997) viele weitere erfolgreiche Produktionen wie „Solo für Klarinette“ (1997), „Bella Martha“ (2001), „Effi Briest“ (2007) und „Honig im Kopf“ (2014). Nicht zuletzt wirkt sie 2018 bei der Ausstattung in Fatih Akins „Der Goldene Handschuh“ über den Frauenmörder Fritz Honka mit. Danach folgt „Nightlife “ (2019) und "Manta Manta - zwoter Teil " (2022).