BRD 1972, Regie und Buch: Klaus Lemke, 85 Min.
Mit Hans-Jürgen Modschiedler, Gerd Kruskopf, Paul Lys, Marianne Mim, Dennis O. Heinrich u.a., Regieassistenz: Martin Müller, Kamera: Bernd Fiedler, Schnitt: Jutta Brandstaedter
RAHMENPROGRAMM
EINE STADT SIEHT EINEN FILM ist eine gemeinsame Veranstaltung der Hamburger Arthouse- und Programmkinos mit Unterstützung der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
Der deutsche Easy Rider feiert 50. Geburtstag!
St. Pauli 1972. Biker gegen Zuhälter. Im Mittelpunkt von Klaus Lemkes ausschließlich mit Laiendarstellern besetztem und mit kleinem Budget realisiertem Milieufilm steht der 15-jährige Mark. Nach dem gewaltsamen Tod seines älteren, kriminellen Bruders Ulli wird der Teenager aus seinem kleinbürgerlichen Leben als Supermarkt-Lehrling herausgerissen. Zufällig lernt er den alternden Biker-Boss Gerd kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Gemeinsam mit Gerds Biker-Gang zieht Mark durch Hamburg, wird in krumme Geschäfte und Auseinandersetzungen verwickelt und bekommt auch die aggressive Ablehnung der bürgerlichen Gesellschaft gegen die Rocker-Szene zu spüren.
Dialoge aus der Hüfte mit Sprüchen, die mindestens in Deutschlands Norden in
den Sprachgebrauch übergegangen sind, eine neugierige Handkamera, die das Tempo des Films angibt: wenn Kino unmittelbar berühren kann, dann so.
Der Kiez-Kultfilm lebt maßgeblich durch seine Darsteller des Rocker-Clubs "Bloody Devils". Auf die große Leinwand kam der für das ZDF produzierte Fernsehfilm erst Ende 90er Jahre durch die beiden Hamburger Underground-Filmemacher Torsten Stegmann und Henrik Peschel. Zahlreiche ausverkaufte Open-Air-Kinoveranstaltungen (u.a. im Millerntor-Stadion) und der Fanclub „Mach dich grade“ zeugen von der Zeitlosigkeit des Films.
Aus aktuellem Anlass erinnert das Metropolis im Mai an Uwe Bohm (1962-2022) und zeigt NORDSEE IST MORDSEE, Bohms zweiten Film mit Adoptivvater Hark Bohm, den wir 2019 im Rahmen von EINE STADT SIEHT EINEN FILM in 16 Kinos präsentiert hatten.
Details auf www.metropoliskino.de